Hexenschuss - Lumbago

Stress und Hektik als Auslöser von Hexenschuss

Montagmorgen, ich bin spät dran. Jacke, Schuhe, Schlüssel. Mist, das Handy liegt noch im Wohnzimmer auf dem kleinen Beistelltisch. Ich springe schnell wieder rein, beuge mich schräg über das Tischchen, schnappe das Handy und zack - das war’s dann. Ein kurzes Stechen im unteren Rücken. Zurück bleibt ein dumpfer Schmerz, der mich kaum atmen lässt. In Sekundenbruchteilen krampft die Muskulatur. Nicht schon wieder! Der alljährliche Hexenschuss hat mich erwischt.

 

Weitere mögliche Auslöser für das Phänomen Hexenschuss

Meistens erwischt es mich in der feuchtkalten Jahreszeit, wenn ich unter Stress stehe oder gerade sehr viel Druck aushalten muss. Dann reicht eine unbedachte Drehbewegung der Lendenwirbelsäule, am besten noch mit einem vollen Wäschekorb beladen, um das ganze Drama auszulösen. Wer wie ich durch einen Beckenschiefstand oder ein ausgeprägtes Hohlkreuz vorbelastet ist, dann noch zu viel sitzt, zu wenig, zu viel oder falsch Sport treibt, der kann mit so etwas rechnen. Oft ist die Vorstufe eine Blockade des Iliosakralgelenkes oder zumindest massive Muskelverspannungen im ISG-Bereich.

 

Hexenschuss - akute Maßnahmen

Geistesgegenwärtig versuche ich, mich noch ein bisschen aufzurichten, solange der Krampf nicht so stark ist, dass gar nichts mehr geht. Aus Erfahrung weiß ich, die ersten Sekunden sind entscheidend. Sofort raus aus der Schonhaltung, später geht es gar nicht mehr. Je gerader ich es jetzt schaffe, umso mehr Bewegungsspielraum bleibt mir. Und am Besten direkt was Warmes drauf. Jetzt muss ich meinen ganzen Tag umorganisieren, alles absagen, es geht gar nichts. Obwohl ich gleich ein paar Lockerungsübungen versuche, wird der Krampf schlimmer und zwingt mich buchstäblich in die Knie. An aufrechtes Gehen ist nicht zu denken. Ruhe ist angesagt. Ich mache feuchtwarme Umschläge, lege mich in Stufenbett-Lagerung auf die Couch, nehme Magnesium ein, gehe ein Stück spazieren, mit Stöcken, um mich möglichst aufzurichten. Aber ich schaffe immer nur kleine Stücke in winzigen Schritten, dann brauche ich wieder eine Pause. 

 

Typische Akut-Symptome von Hexenschuss

Treppensteigen ist kaum möglich, die Beine anheben eine Meisterleistung, in winzigen Schritten geht es gebückt an Möbeln entlang hangelnd vorwärts. Meine Tochter muss mir die Socken anziehen, weil ich nicht an meine Füße komme. Meine Mutter mich die Treppe hinauf führen, da sie ohne Geländer, an dem ich mich hochziehen kann, nicht zu überwinden ist. Auch das Einsteigen ins Auto und die Fahrt zum Notarzt werden zur Qual. So schnell bekomme ich bei keinem anderen Therapeuten einen Termin. Diesmal geht es nicht ohne Schmerzmittelcocktail oder Spritze. Die allerdings bekämpfen nicht die Ursache, nur den Schmerz, also das Symptom. Es dauert so oder so mind. 3-4 Tage. Wenn ich Glück habe, bleibt es dabei und der Spuk geht wieder vorüber. 

 

Was tun, wenn der Hexenschuss nicht von selbst ausheilt?

Da ich aber schon öfter von der “Hexe geschossen wurde” (ein Schelm, wer hier etwas böses denkt), brauche ich wahrscheinlich etwas mehr Unterstützung, um aus dem Teufelskreis von Schmerz, Schonhaltung und Krampf wieder heraus zu kommen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Problematik sich über Wochen hinziehen kann und dass es wichtig ist, darauf zu achten, dass sie nicht chronifiziert. Wenn sich der Hexenschuss also nach 2-3 Tagen durch die o.g. Akut-Massnahmen nicht von selbst wieder gibt, ist es wichtig, eine manuelle Behandlung, die dem verletzten Muskelgewebe Impulse gibt und die möglicherweise zu Grunde liegenden Fehlstellungen beseitigt, durchführen zu lassen. Auch direkt im Akut-Fall kann eine Behandlung helfen und so die Schmerzmittelgabe drastisch verkürzen, reduzieren oder gar überflüssig machen.

 

Kennen Sie solche oder ähnliche unangenehmen Szenarien? Haben sie akut oder immer wieder Probleme mit Hexenschuss? Rufen sie mich an, ich helfe ihnen gerne mit meiner langjährigen beruflichen und persönlichen Erfahrung auf diesem Gebiet weiter.

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